Freitag, 11. Dezember 2009

Es gibt noch viele Mauern abzubauen

Editorial
Am 9. November haben wir eines der wichtigsten Ereignisse des letzten Jahrhunderts wieder erlebt: Den Fall der Berliner Mauer. Ihr Bau am 13 August 1961 als wichtigste Kundgebung des kalten Krieges wurde ein unheimlicher Schock, nicht nur für die Deutschen, sondern auch für die ganze Welt. Nach 28 Jahren musste die Mauer fallen, als Resultat eines beharrlichen Kampfes der DDR-Bürger um ihre Freiheit. Dieser Kampf hätte nie ein fröhliches Ende gekannt, ohne die Unterstützung der Westdeutschen und aller Protagonisten der menschlichen Freiheit. Ein Wegbereiter dieses Falls, Willy Brandt, sagte: „Wir sind zwei deutschen Staaten, aber eine Nation.“
Am 9. November haben die Deutschen und alle Freunde der Freiheit und Einheit weltweit gefeiert, wie vor 20 Jahren, als die Mauer fiel. In dieser festlichen Atmosphäre müssen wir uns aber fragen, welche Lehre die Ereignisse von Berlin für die noch heute zersplitterte Welt gebracht haben.
So viele Mauern sind noch heute überall sichtbar. Mauern zwischen Israel und Palästina, Nordkorea und Südkorea, Mauern zwischen Nachbarländern in Afrika, Mauern zwischen Armen und Reichen in Amerika, in Indien…
Alle diese Mauern müssen auch unsere Aufmerksamkeit wecken, wie an diesem Tage der 9. November in Berlin.
Weil wir auf den Fall dieser noch bestehenden Mauern warten, leisten wir schon unseren kleinen Beitrag zur interkulturellen Verständigung mit der Nachbarschaft, unserem Kulturaustauschmagazin in ihrer 9. Ausgabe.

Evariste Fosong

Radiosendung für Deutschschüler: Eine tolle Erfahrung!!!

Ich bin am Lycée Bilingue Bertoua als Deutschlehrer tätig. Bertoua ist die Hauptstadt der Ostregion von Kamerun. Seit drei Jahren koordiniere ich eine pädagogische Radiosendung, die für DeutschschülerInnen und von DeutschschülerInnen selbst produziert wird. Die Teilnehmer an der Sendung kommen aus verschiedenen Schulen der Stadt. Die Sendung heißt "DEUTSCHFREUND" und läuft jeden Sonntag von 15 bis 16 Uhr bei "RADIO-AURORE", einem Privatradiosender in Bertoua.
Die Schüler bereiten selbst die Sendung im Laufe der Woche vor. Jeder ist also verantwortlich für eine bestimmte Rubrik. Sie sammeln zuerst Informationen aus verschiedenen Bereichen. Nachdem sie die Nachrichten eingeholt oder gesammelt haben, versammelt sich die Redaktionsmannschaft um 11 Uhr im Studio, um die Informationen zu bearbeiten, die anderen Senderubriken bereitzustellen und die ganze Sendung zu gestalten oder organisieren. Wir DeutschlehrerInnen kümmern uns um die Verbesserung der produzierten Artikel und die Koordination der Arbeit. Es ist ein echtes Teamwork, das auf Komplementarität, kritischem und demokratischem Geist beruht. Nach der Vorbereitungsphase sind die Schüler sehr zufrieden und begeistert, die gesammelten Nachrichten wie Journalisten im Radio zu entwickeln, zu kommentieren und zu analysieren.
Das Redaktionsteam besteht nicht nur aus Journalisten, sondern auch aus Lehrern. Die Schüler bereiten in der Tat selbst den Unterricht vor und unterrichten wie Lehrer im Rundfunk Am Anfang der Sendung habe ich mir als Ziel gesetzt, der deutschen Sprache zu erlauben, ihre Kommunikationsfunktion als lebendige Sprache konkret zu erfüllen. Heute sind wir darauf stolz, das Ziel erreicht zu haben. Aber wir sollen unterstreichen, dass die Sendung jetzt über den bloßen Kommunikationsaspekt beträchtlich hinausgeht und andere interessante pädagogische Vorteile mit sich bringt.
Die Sendung fördert nämlich Lernerautonomie, handlungsorientierten Unterricht, Sprechfertigkeit, Schreibfertigkeit und Kreativität. Dazu erlaubt die Sendung den Lernenden, für das Leben zu lernen, so dass Deutschunterricht eine Lebensrelevanz haben kann. Dank der Sendung können zum Beispiel viele angehende Lehrer, Journalisten, Dolmetscher und Übersetzer ihre Talente früher entfalten. Die Sendung trägt somit dazu bei, bei Jugendlichen die Berufung so früh wie möglich zu erwecken.
Herr ONYA Jacques Abel, Deutschlehrer Lycée Bilingue Bertoua, Kamerun

Mittwoch, 9. Dezember 2009

Die Welt zu Gast in Düsseldorf

Die Deutschen bzw. die Düsseldorfer sind netter und kontaktfreundlicher, als ich vorher gedacht habe. Wenn wir jemandem nach der richtigen Fahrtrichtung fragen, dann bekommen wir sofort die Antwort mit einem begleitenden Lächeln. Es tut mir allerdings leid, dass wir mit den Deutschen nur im Restaurant, in den Kaufhäusern oder bei der Auskunft zu tun hatten, sonst waren unsere Mitschüler, die auch Ausländer waren, unsere ständigen Gesprächspartner. Nach 4 Wochen habe ich bemerkt, dass die Deutschen bzw. die Düsseldorfer bei der Freundschaft den ersten Schritt nicht wagen. Sie bleiben lieber zurückhaltend. Aber wenn man zu ihnen geht, dann wird man mit einem freundlichen Lächeln empfangen. Mehrmals hatte ich Angst, zu den Deutschen zu gehen, aber allmählich habe ich angefangen, ihnen die afrikanische Höflichkeit in den Zügen, Bussen oder in den Aufzügen zu zeigen. Ich habe einige Frustrationen erlebt, bei denen ein Mitschüler den anderen bei der Begrüßung die Hand reicht und mich übersieht. Im Großen und Ganzen sind die Deutschen mit den Ausländern seit langer Zeit vertraut und leben ins Frieden mit ihnen. Das ist ein Zeichen der Demokratie.
Wir Deutschlehrer, Botschafter der deutschen Sprachen bzw. der deutschen Kultur, haben eine Menge Arbeit: unserem Volk an Stelle des früher rassistischen und kriegsüchtigen Deutschland das gegenwärtige Gesicht der modernen Bundesrepublik zu zeigen.

UNSERE SPRACHKURSE
Wir waren insgesamt neun Kursteilnehmer in meiner Klasse: Eine ideale Klasse angesichts der Klassenstärke. Die Sprachkursteilnehmer kamen aus aller Welt: Afrika, Asien, Südamerika und Europa. Das Unterrichtsklima war gut. Lebendiger Unterricht und ein methodisch abwechslungsreiches Kursprogramm haben uns Spaß am Unterricht gemacht. Ich war der einzige Afrikaner und musste häufig über Schwarzafrika im Allgemeinen und über Kamerun insbesondere erzählen. Das ist eine große Verantwortung, im Namen eines Volkes zu sprechen, da die meisten von ihnen nichts über Afrika wissen. Es macht aber Spaß, seine Kultur mittels der deutschen Sprache bekannt zu machen. Keiner der Kursteilnehmer wusste zum Beispiel, dass Kamerun von 1884 bis 1914 unter deutscher Kolonialverwaltung war!
Und dass die deutsche Sprache die erste Amtssprache in Kamerun war. Deshalb haben wir die deutsche Sprache in unserem Schulsystem. Sie waren total überrascht, dass Kamerun über 250 Dialekte verfügt.
Der einmonatige Sommerkurs war lehrreich. Von unserer Deutschlehrerin Frau Silke bekamen wir Ratschläge, zum Beispiel, wo und wann man billiger einkaufen kann oder wie man mit den Deutschen besser umgeht.
Die Klassenzimmer waren gut eingerichtet, aber zu klein. Hier ist die Sitzordnung anders. Die Schüler sitzen in kleinen Gruppen. Die Tatsache, dass ein Schüler irgendwann das Wort ergreifen kann, ohne seinen Finger hochzuheben wie bei uns, fand ich unhöflich.
Die Unterrichtszeiten für die Schüler in Intensiv 4 dehnten sich von halb zwei bis sechs aus. Wir durften zwei Pausen haben. Die Mediothek half uns bei der Vor- und Nachbereitung.
Ende gut alles gut. Wir haben uns verabschiedet, und jeder von uns hat diese unvergessliche Zeit in Gedächtnis. Mit der Hoffnung, dass man sich zweimal im Leben trifft.

ANREGUNGEN ?

Probleme gab es nur mit dem Kultur- und Freizeitprogramm: Es wurde von drei Jugendlichen geleitet, die ihr Praktikum oder den Zivildienst am Goethe-Institut leisteten.
Zwar hatte das Kultur- und Freizeitprogramm ein spannendes Angebot, aber es hatte manchmal wenige Teilnehmer wegen des schulischen Leistungsdrucks oder der unterschiedlichen Unterrichtszeiten.
Es fiel uns schwer, das Unterhaltungsprogramm mit den Sprachkursen in Einklang zu bringen. Da wir von Montag bis Freitag um 13 Uhr mit dem Deutschunterricht anfangen sollten, war dieses Programm begrenzt. Zudem waren die Hausaufgaben zu erledigen. Und als Deutschlehrer sollte ich mit dem Beispiel des fleißigen Schülers vorangehen. Im Großen und Ganzen hatten wir viel zu unternehmen, zu erleben und zu experimentieren besonders, was die Tatsachen über Deutschland betrifft. Aber es fehlte uns an Zeit. Es wäre besser, wenn das Goethe-Institut uns eine zusätzliche freie Woche geben würde, um die deutsche Kultur und Realität innerhalb eines geplanten Kulturprogramms besser zu kennen zu lernen. Leider mussten wir gleich nach dem einmonatigen Unterricht am nächsten Tag das deutsche Territorium verlassen.
Geduld, Weltoffenheit und Flexibilität: Motto der Reise nach Goethes Land.

Jean François Bapack, Deutschlehrer
Lycée Bilingue Ngaoundéré, Kamerun

Sonntag, 6. Dezember 2009

Interview mit Evariste Fosong

Vor kurzem hatte ich die Gelegenheit, mit Evariste Fosong vom Gymnasium Delta Pog in Gabun zu sprechen, der das internationale Kulturaustauschmagazin „Nachbarschaft“ herausgibt, dessen Mitarbeiterstab innerhalb eines Jahres von zwei auf 31 angestiegen ist.

Frage: Wie kamen Sie dazu, das Magazin „Nachbarschaft“ zu gründen?


Antwort: Im Rahmen des Don Bosco Programms kam Franziska Götz zu uns nach Gabun. Da kam ich auf die Idee, mit ihr zusammen ein deutschsprachiges Magazin zu beginnen. Die Idee wurde sofort von der deutschen Botschaft in Libreville unterstützt, die uns mit einigen Materialien geholfen hat. Dass jetzt Mitarbeiter aus so vielen Ländern Zentral- und Westafrikas daran mitwirken, war aber nur möglich, weil mich das Goethe-Institut Kamerun bei der Suche nach Mitarbeitern unterstützt hat.

Frage: Wie erklärt es sich, dass die deutsche Kultur in Gabun und Kamerun so beliebt ist?

Antwort: Das französische Schulsystem, das in der Kolonialzeit in Gabun und Kamerun eingeführt wurde, sieht eine recht intensive Behandlung der deutschen Kultur vor. Das ist auch nach der Unabhängigkeit nicht wesentlich geändert worden.

Frage: Wieso kamen Sie von Kamerun nach Gabun?

Antwort: In Gabun besteht eine große Nachfrage nach Lehrern im Allgemeinen und Deutschlehrern insbesondere. Die kann von den dort ausgebildeten Lehrern allein nicht befriedigt werden. Deshalb gehen nicht wenige Deutschlehrer von Kamerun nach Gabun.

Frage: Welche Werke der deutschen Literatur schätzen Sie besonders?

Antwort: Ich liebe vor allem die Gedichte. Zunächst Ernst Moritz Arndt und sein Gedicht „Was ist des Deutschen Vaterland?“ mit den Zeilen: „Das ganze Deutschland soll es sein! [...] Und gib uns rechten deutschen Mut, Daß wir es lieben treu und gut. Das soll es sein!“
Aber auch Goethe und natürlich Schillers Gedichte. Von den älteren Dichtern liebe ich besonders Andreas Gryphius, der so eindrücklich zu gestalten weiß, dass menschliches Leben immer vom Tode bedroht ist.
Und außerdem liebe ich Heine. In seinem Gedicht „Die schlesischen Weber“ entlarvt er die Unterdrücker und ruft zum Widerstand gegen sie auf. „Wie weben hinein den dreifachen Fluch“ und „Ein Fluch dem König, dem König der Reichen, Den unser Elend nicht konnte erweichen, Der den letzten Groschen von uns erpreßt, Und uns wie Hunde erschießen lässt“.
Überhaupt entlarvt er immer wieder die Ideologie der Herrschenden.

Das Gespräch führte Walter Böhme

Nelson Mandela - ein Beispiel der Ausdauer (2)

(Fortsetzung der ersten Folge)
Die Aussicht auf die drohende Entlassung quälte Mandela, aber er blieb hartnäckig. Sein Vormund, der Regent, empörte sich über die Starrsinnigkeit seines Günstlings und drängte Rolihlahla, in dem Streit nachzugeben, hatte er doch für das Studium bereits viel Geld geopfert. Als Mandela bereits innerlich der Kapitulation zuneigte, führten neue Umstände eine unerwartete Wende herbei. Der Regent Jongintaba, der Mandela viele Jahre erzogen hatte, hatte inzwischen - zwar über ihre Köpfe hinweg, jedoch in völliger Übereinstimmung mit der herrschenden Tradition - die Verheiratung seines Sohnes Justice und Mandela mit zwei Thembu-Mädchen arrangiert… Die beiden jungen Männer waren angesichts der überraschenden Entscheidung Jongintabas verwirrt und niedergeschlagen. So entschlossen sie sich zur Flucht. Zusammen mit Justice floh Mandela nach Johannesburg, in die „goldene Stadt“. Dort übte er verschiedene Tätigkeiten aus, um zu überleben, doch seine ersten Monate in der Großstadt waren geprägt durch Anpassungsschwierigkeiten, Unsicherheit und Misserfolge. Dank einem in Johannesburg ansässigen Vetter wurde ihm eine neue Lebensperspektive eröffnet. Mandela hatte ihm erzählt, er wolle nun Rechtsanwalt werden. Daraufhin führte der Vetter ihn bei Walter Sisulu ein. Sisulu ermöglichte ihm, ein juristisches Studium an der Witwatersrand-Universität zu beginnen.
Schon als junger Jura-Student engagierte sich Mandela in der politischen Opposition gegen das weiße Minderheitsregime und dessen Weigerung, der schwarzen Mehrheit des Landes politische, soziale und wirtschaftliche Rechte zu gewähren. 1942 trat er dem ANC (African National Congress) bei und gründete dort zwei Jahre später zusammen mit Walter Sisulu, Oliver Tambo und anderen die Jugendorganisation des ANC. Nach dem Wahlsieg der „Afrikaaner“-dominierten National Party 1948 und der darauf folgenden Politik der Rassentrennung (Apartheid) war Mandela führend in der Widerstandskampagne des ANC von 1952 und bei dem Volkskongress (Congress of the People) von 1955, dessen Verabschiedung der Freiheitscharta die Basis der Anti-Apartheid-Aktivitäten bildete. 1956 wurde Mandela zusammen mit 155 anderen Aktivisten wegen Hochverrats angeklagt. Der Mammut- Prozess zog sich bis 1961 hin und endete mit dem Freispruch aller verbliebenen Angeklagten. Ursprünglich war Mandela bekennender Vertreter des Gewaltverzichts. Nachdem im März 1960 in Sharpeville unbewaffnete Demonstranten erschossen und in der Folge der ANC und andere Anti-Apartheid-Gruppen verboten worden waren, akzeptierten Mandela und seine Mitstreiter die vom ANC gesehene Notwendigkeit des gewaltsamen Kampfes gegen die Apartheid. 1961 wurde er Anführer des bewaffneten Flügels des ANC, des Umkhonto We Sizwe („Speer der Nation“). Im August 1962 wurde er verhaftet und zu fünf Jahren Gefängnis wegen illegaler Auslandsreisen und wegen Streikaufrufs verurteilt. Am 12. Juni 1964 verurteilte Richter Quartus de Wet nach achtmonatiger Verhandlung im Rivonia-Prozess ihn und sieben weitere Mitstreiter zu lebenslanger Haft wegen Sabotage und Planung bewaffneten Kampfes. Die Freiheitsstrafe leistete er überwiegend (bis 31. März 1982) auf der Gefängnisinsel Robben Island ab, die im Atlantischen Ozean vor Kapstadt liegt. Es folgten weitere acht Jahre Inhaftierung im Gefängnis Pollsmoor bzw. Arrest im Sonderteil eines kleinen Gefängnisses bei Franschhoek nahe Kapstadt. Mandela lehnte im Februar 1985 das Angebot einer Freilassung ab, die an die Bedingung geknüpft war, auf den bewaffneten Kampf zu verzichten. Er blieb im Gefängnis bis zum 11. Februar 1990, als eine starke Kampagne des ANC und weiterer internationaler Druck zu seiner Freilassung führten. Staatspräsident F. W. de Klerk hatte den Befehl gegeben und gleichzeitig das Verbot des ANC aufgehoben. Am Tage seiner Freilassung leitete er in einer Rede vor 120.000 Zuhörern im Stadion von Soweto öffentlich seine Politik der Versöhnung ein, indem er „alle Menschen, die die Apartheid aufgegeben haben“, zur Mitarbeit an einem „nichtrassistischen, geeinten und demokratischen Südafrika mit allgemeinen, freien Wahlen und Stimmrecht für alle“ einlud. Mandela und de Klerk erhielten 1993 gemeinsam den Friedensnobelpreis. 1994 gewann der ANC die ersten demokratischen Wahlen, und am 9. Mai wurde Nelson Mandela vom neuen Parlament zum ersten schwarzen Präsidenten Südafrikas gewählt. Als Staatschef und Präsident des ANC (Juli 1991 bis Dezember 1997) leitete Mandela die Umgestaltung des Staates und der Gesellschaft weg von der Apartheid und der Minderheitenherrschaft. Er gewann internationalen Respekt für sein Eintreten für nationale und internationale Versöhnung. Dennoch waren einige radikale Elemente enttäuscht von den in seiner Amtszeit erreichten sozialen Verbesserungen, vor allem von dem Unvermögen der Regierung, die AIDS-Krise in den Griff zu bekommen. Mandela wurde auch kritisiert wegen seiner engen Freundschaft mit Politikern wie Fidel Castro und Muammar al-Gaddafi, die er seine „Kampfgenossen“ nannte.
(Text nach Wikipediaartikel Nelson Mandela)

Lexikon

das Ereignis: l‘évènement
die Kundgebung: la Manifestation
zersplittert: émietté
zurückhalten bleiben: rester réservé
nachgeben: céder
beträchtlich: considérable
Eine Sendung : une émission
wagen: oser
mittels (+ Genitiv): à travers, au moyen de
Ende gut, alles gut : tout est bien qui finit
bien
die Nachfrage : la demande
Zurückhaltend sein: être réservé
anstelle/ an Stelle (+ Genitiv): au lieu de
Im Allgemeinen: en général
Insbesondere: en particulier
das Vaterland : la patrie
die Anregung : l’impulsion
in Einklang bringen: harmoniser
bunt: multicolore
die Bunte : le mélange (de couleurs)
die Forschung : la recherche
vorteilhaft: avantageux
verreist sein: être en voyage
Regelungen festlegen: établir des
règlements
anlässlich (+ Genitiv) : à l’occasion de
der Sprecher : le porte parole
eine Anordnung bekommen: recevoir une
instruction
zurückhalten: retenir, refouler
freilich: à vrai dire
hartnäckig: opiniâtre
quälen: tracasser, tourmenter
der Vormund: le tuteur
der Günstling: le favori
die Starrsinnigkeit: l’entêtement
zuneigen (+ Dativ): pencher vers
herbeiführen: amener, causer

Rätsel

Mit M umschließt es manchen Garten,
Mit D trotzt es der Zeiten Lauf,
Mit B muss es den Acker warten,
Mit L steh'n Jäger oft darauf.

Arbeitswelt

Er ist auf Arbeitssuche: Il cherche du travail
Die Arbeitsaufnahme: la prise de service
Er bekommt Stempelgeld: il reçoit l’allocation de chômage
Ans Werk! : au travail!
Vorsicht! Baustelle: Attention, travaux!
Sich totarbeiten: se tuer à travailler
Eine Kurzarbeit (Eine Halbtagsarbeit): un travail à mi-temps
Er ist seiner Arbeit erfahren: il est rompu à la tache
Arbeitseinstellung: arrêt de travail (débrayage)
Arbeitsbescheinigung: Certificat de travail
Internationales Arbeitsamt: Bureau International du Travail
Die Leitenden (die leitenden Angestellten): les cadres
Die freien Berufe: les professions libérales
Sie ist entlassen worden: elle a été licenciée.
Er ist eingestellt worden: il a été engagé.

Sprichwörter
(Französisch / Deutsch)

Wie die Arbeit, so der Lohn
A chacun selon ses mérites

Jede Arbeit ist ihres Lohnes wert
Toute peine mérite salaire

Erst die Arbeit, dann das Spiel
Avant le jeu, le travail

Freitag, 4. Dezember 2009

Die Bunte

Ja es ist einfach schön
In unserer heut’gen Welt,
Dass „Ihr und wir“ öfters
Unter wicht’gen Themen zählt.
Wir kam‘ aus hier und da,
Nach deutschem Bund zusammen.
Toll war es so gelb, rot, weiß
Und auch schwarz zu sammeln.
Ich war wie Fisch im Wasser
In dieser schönen „Bunte“,
Denn abends konnten wir
In einer großen Runde
Klischees und Vorurteile
Um ein Bierchen abbauen,
Wie die Freiburger
Müll in ihren „Eimer“ werfen.
Ich hab‘ so viel erlebt,
Und heut‘ ist mir viel fremd.
Doch bleib‘ ich weiter hier
Und mit dem „IHR UND WIR“
Fördre ich diese „Bunte“,
Denn drin liegt die Weltzukunft.

Roberto Dzenti

Donnerstag, 3. Dezember 2009

Ein Schulprojekt zwischen Wipperfürth und Kribi

Es ist ein kreativ-künstlerisches Projekt zwischen dem Collège Adventise in Kribi (Kamerun) und der Realschule Wipperfürth (Deutschland). Der Schulwettbewerb des Bundespräsidenten zur Entwicklungspolitik hat in der Runde 2007/2008 das Thema „Globalisierung –Zusammenleben gestalten“ für die Klassen 5-13. (Weitere Informationen gibt es unter www.eineweltfueralle.de).
Die SchülerInnen waren dazu aufgerufen, sich mit den verschiedenen Facetten des Zusammenlebens der Menschen in der Globalisierung zu befassen und ihre Projekte als Wettbewerbsbeitrag einzureichen!
Über den Schulwettbewerb informierte die Schulleiterin Frau Eckardt (Realschule Wipperfürth) Frau Böttger, die für einige Zeit Deutsch im Goethe-Institut Kamerun unterrichtet und Lehrerfortbildungsseminare veranstaltet hatte. So entstand gemeinsam die Idee für die Organisation eines Schulprojekts im Austausch mit dem Collège Adventiste in Kribi , in dem Herr Andante Deutsch unterrichtet, der im Rahmen der oben erwähnten Seminare Kontakt zu Frau Böttger aufgenommen hatte.

Zur Entwicklung des Projekts

Ende Dezember 2007: Austausch der Fotos von Schülern aus Wipperfürth und Kribi.
Ende Januar 2008: Ausstellung der Fotos
Mitte Februar: Projekttage zur Analyse und Bewertung von Bildern.
Anfang März 2008: Kulturabend in Deutschland und parallel dazu ein Abend in Kamerun mit Live-Schaltung.
Anfang April wurde das gesamte Projekt als Film dokumentiert; danach: Nochmaliger Austausch der Filmdokumentation.

Schulbesuche in Deutschland und in Kamerun
Ende Dezember 2007: Kirsten besucht Collège Adventiste.
August 2007: Auf Einladung der RS-Wipperfürth, zwei Wochen Aufenthalt der drei Kameruner Olympioniken (IDO, Dresden 2008): Ericka, Joseph und Alex mit Begleitlehrer Thierry und vier Tage Aufenthalt von drei Kameruner DeutschlehrerInnen (Goethe-Stipendiaten in Bonn): Odile, Sandreine und Leopold.

Tag der Kooperation in Kribi
Am 12. 02. 2009: Tag der Kooperation in Kribi. Gäste: Frau Botschafterin und Vertreter von Goethe-Institut Kamerun und DRD sowie Herr und Frau Rödiger (Bremen) und parallel
dazu Grußbotschaft der Schulleiterin Susanne Eckhardt und dreier Schülervertreter in Wipperfürth nach Kamerun. (siehe: www.rswipp.de)

Perspektive: Und was kommt jetzt dran?
Ende August 2009: Besuch von zwei Kameruner Lehrern in Wipperfürth.

(Aus dem Magazin Bibala)

Was bedeutet für euch das Internet?

(Jugendlichenforum)

Ich besuche Internetcafés, denn dort kann ich viel entdecken. Meine Kommilitonen und ich brauchen regelmäßig Internet für Schularbeiten. Persönlich habe ich Mailpartner im Ausland und brauche Internet. Das finde ich sehr positiv. Aber man muss auch gut aufpassen, denn das Privatleben einiger Leute, wie Politiker oder Stars, gibt es nicht mehr.
(Vannessa)

Für viele Leute ist Internet ein sehr wichtiges Kommunikationsmittel heute. Als Schüler besuche ich regelmäßig Internetcafés für meine Schulforschungen. Aber Internet ist auch der schnellste Begegnungsort mit meinen Brüdern oder Freunden, die im Ausland sind. Trotzdem sind einige Webseiten gefährlich und nicht zu empfehlen.
(Jessy)

Als Studentin finde ich Internet sehr vorteilhaft in vielen Bereichen meines Lebens: Für meine Forschungen kriege ich präzise Informationen. Wenn ich verreist bin, ist Internet das schnellste Mittel, mit der Familie oder den Freunden im Kontakt zu bleiben. Mit Internet sind die Distanz und die Zeit kürzer heute.
(Drossilia)

Mittwoch, 2. Dezember 2009

Wie kam es dazu, dass die Mauer fiel?

Die Schüler von Port-Gentil (Gabun) haben viel gelernt, anlässlich einer Konferenz im Alliance Franco-gabonaise mit dem Thema „Wie kam es dazu, dass die Berliner Mauer fiel?“ Die Konferenz wurde von der Deutsch-Abteilung des Gymnasiums Delta organisiert.

An jenem Abend des 9. November 1989 erwarteten die Journalisten von Günter Schabowski eine wichtige Information über die neuesten Regelungen für eine Ausreise der Ostberliner nach Westen. Diese waren vom Politbüro festgelegt worden, aber noch wusste niemand, ab wann sie angewendet werden sollten. Der italienische Journalist Ricardo Ehrmann stellte seine Frage: „Ab wann?“ Der Sprecher des Politbüros der DDR, ohne eine Anordnung darüber bekommen zu haben, zögerte zuerst, dann lieferte er die Antwort: „Ab sofort.“ Als die DDR-Bürger durch Fernsehen die Information bekamen, stürzten sie sich auch sofort nach draußen zur Mauer. Die Soldaten, die keine Anordnung der DDR-Behörden bekommen hatten, waren von der Information und der Menge, die darauf reagierte, überrascht. Sie versuchten die Leute zurückzuhalten, aber die Menge vergrößerte sich so schnell, dass sie aufgaben. Erst danach wurde die Öffnung der Grenzen zwischen Ostberlin und Westberlin dekretiert.

Die Geschichte der Berliner Mauer hat zwei spannende Momente: Den Bau und den Fall. Der Bau wie der Fall sind von Überraschung geprägt. Wer wusste vorher, dass eine Mauer am 13. August 1961 errichtet werden würde? Nur die Behörden der DDR und des Ostblocks. Und wer wusste vorher, dass die Mauer am 9. November 1989 zu fallen würde? Niemand. Gott hat einen Plan für alles, sagen die Christen. Er hatte sicher einen Plan für den Mauerfall und niemand kannte ihn.
Freilich, die Tränen beim Bau und die Freude beim Fall der Mauer unterscheiden die beiden Zeitpunkte.
(Evariste Fosong)

Texte des Goethe-Instituts zum Mauerfall

Dienstag, 1. Dezember 2009

Unterrichtsbesuch von Evariste Fosong

Kurz vor Beginn der Herbstferien bekamen wir im Grundkurs Französisch der Jahrgangsstufe 12, Besuch von Evariste Fosong, einem gebürtigen Kameruner, der an einer Schule in Gabun Deutsch unterrichtet. Begleitet wurde er von Franziska Götz, einer ehemaligen Schülerin der Liebfrauenschule, die in Gabun ein Freiwilliges Soziales Jahr absolviert hatte.
Zusammen berichteten uns die Beiden anschaulich von Afrika und ihrem Leben dort, mit all den außergewöhnlichen Erfahrungen, die uns faszinierten und in Begeisterung für Afrika versetzten. Später erzählten sie uns auch von dem Magazin „Nachbarschaft“, das sie im Juli 2008 gegründet haben, um die interkulturelle Verständigung zwischen Deutschland und Afrika zu stärken. Um die Leser mit einzubeziehen, sind gerade auch sie dazu aufgefordert, den einen oder anderen Text zu schreiben und einzuschicken. Da das Magazin komplett kostenlos erhältlich ist, wird es aus finanziellen Gründen nicht gedruckt, sondern nur per E-Mail verschickt.
Bei Interesse könnt ihr euch bei Franziska unter folgender E-Mail-Adresse melden: fran-zi@hotmail.de oder bei Evariste unter: evarotem@yahoo.fr
Lena Licktei, Schülerin,
Liebfrauenschule-Gymnasium,
Bensheim (Deutschland)

Freitag, 16. Oktober 2009

Eine neue Umgebung

Editorial

Nach den Sommerferien freuen wir uns auf einen neuen Treffpunkt in der Nachbarschaft. Einige von uns haben eine Reise gemacht; das heißt neue Städte oder Länder entdeckt, neue Leute kennengelernt und damit neue Eindrücke gesammelt.
Andere sind zu Hause geblieben und haben Ruhe gehabt und somit auch Energie für einen neuen Beginn gesammelt.
Für die Schüler und die Lehrer ist das neue Schuljahr immer ein neuer Start, wegen der neuen Schulumgebung: Neue Schüler, neue Lehrer, eine neue Klasse, neue Fächer, neue KommilitonInnen oder KollegInnen. Diese neue Umgebung soll eine Kraftquelle sein für die Herausforderungen des neuen Schuljahres.

Wie immer versprochen will unser Magazin euch in diesem neuen Schuljahr regelmäßig und treu begleiten.
Einige Mitarbeiter konnten sich in Deutschland treffen, andere sind telefonisch oder mit E-Mails in Kontakt geblieben.
Auch wenn wir uns nicht alle treffen konnten, ist nach einem Jahr Zusammenarbeit in der „Nachbarschaft“ das Mannschaftsgefühl sichtbar und beeindruckend geblieben, mit immer mehr Nachbarschaft-Freunden in Europa wie in Afrika. Dies gibt uns neue Kräfte, weiterzumachen.
In diesem neuen Umgebung wünschen wir euch viel Spaß in der 8. Ausgabe der Nachbarschaft, unserem Kulturaustauschmagazin.

Evariste Fosong

Zu dieser Ausgabe haben auch beigetragen:
Anastasia P. - Maria S. (Russland) – Waleed T. (Deutschland)- Wikipedia - Magazin Bibala.

Collège Jean Tabi: Eine PASCH-Schule in Kamerun

Wussten Sie das?

Geographische Lage der Schule und Schulsystem
Etoudi, so heißt das im östlichen Teil der Hauptstadt Jaunde gelegene Stadtviertel, in dem die gerade eingeweihte PASCH-Schule Kameruns liegt: das Collège Jean Tabi.
Diese Goethe-Institut-Schule des PASCH-Projekts ist eine Missionsschule, die 1956 von katholischen Gemeindemitgliedern im Stadtviertel Etoudi gegründet wurde, mit dem Ziel, mittellosen Kindern erzieherisch zu helfen. Ein paar Jahre später übernahm die Diözese die Mitverwaltung. Laut einer jährlichen Rangliste des Staatsprüfungsamtes zählt sie zu den drei besten staatlichen Schulen Kameruns.
Das Collège Jean Tabi hat 21 Klassenräume. In jedem Klassenraum werden durchschnittlich 68,47 Schüler und Schülerinnen unterrichtet. In der ersten Orientierungsstufe (7. und 8. Klasse) haben die Schüler nur Französisch und Englisch als „offizielle Fremdsprachen“. Ab der 9. Klasse wählen die Schüler zwischen Deutsch und Spanisch als drittes fremdsprachliches Schulpflichtfach. Ab September 2009 wird Deutsch bereits in der 6ème-Klasse (7. Klasse) unterrichtet werden.
In der 10. Klasse findet das erste Sekundarschulexamen (das BEPC) statt, das der Mittleren Reifeprüfung entspricht. Danach müssen die Schüler, die ihren Schwerpunkt auf die naturwissenschaftlichen Fächer legen, Deutsch oder Spanisch abwählen, während die der philosophischen Fachrichtung diese Sprachen weiter lernen.

Die Oberstufe fängt sozusagen ab der 11. Klasse an, setzt sich mit dem Vorabitur in der 12. Klasse fort und mündet in die Abschlussklasse mit der ABITUR-Prüfung (BACCALAUREAT A, C, oder D). Vor dem Abitur müssen die Schüler noch die Vorabitur-Prüfung (PROBATOIRE A, C oder D) als Voraussetzung für die Versetzung in die Terminale-Klasse ablegen.

Siegerliste der Schule im In- und Ausland
Aufgrund der guten Abiturergebnisse des Jahres 2007 rückte das Collège Jean Tabi (CJT) an die erste Stelle, im letzten Schuljahr lag es an dritter Position. 2006 gewann das CJT den staatlichen Schülerwettbewerb für Philosophie. Das CJT ist eine der fünf Goethe-Institut-Schulen in Kamerun und hat bisher Kontakt zur zweiten G-I-Schule in Jaunde, dem Lycée de Biyem-Assi. Ziel ist es, ab dem Schuljahr 2009-2010 eine Mini-Deutsch-Olympiade auf lokaler Ebene auf die Beine zu stellen.

Das CJT pflegt außerdem eine gute Partnerschaft mit zwei weiteren Schulen, dem Lycée Chevreuil de Lyon in Frankreich, und der Ecole des Jolis prés Jonquière in Canada. Es gibt beständigen Austausch vielfältiger Art zwischen den Schülern des CJT und denen der beiden o.g. Schulen. Im Sommer dieses Schuljahres (Juli) besuchten einige Schüler des CJT das Lycée Chevreuil, um so den Schüleraustausch zu verstärken.
Das CJT bietet im Fremdsprachenraum neben Deutschstunden und Deutschclub-Tagungen auch Lehrerfortbildungen an.

Das Management-Team, das Lehrpersonal und die Lernenden in Zahlen
An der Spitze des CJT steht eine Rektorin, Soeur Cobi Angèle Bilo’o. Mit Hilfe eines stellvertretenden Rektors und mehrerer Mitarbeiter (Fachberater, Aufseher...) organisiert die Schulleitung so die Schulverwaltung.
Das CJT ist beinahe genauso wie Kamerun „Afrika im Kleinen“, pardon: „die Welt im Kleinen“. Im CJT sind viele Nationalitäten und alle Ethnien Kameruns anzutreffen. In der Tat sind hier genau 1438 Schüler, davon 786 Mädchen und 652 Jungen, aus der ganzen Welt eingeschrieben. Hier sprechen Koreaner mit Kamerunern, Kongolesen mit Ivorern, Senegalesen mit Komorenern ...
Es gibt 74 Lehrkräfte – 25 Lehrerinnen und 49 Lehrer, darunter drei DaF-Lehrer, die 18 Fächer unterrichten (Englisch, Französisch, Spanisch und/oder Deutsch, Latein, Geschichte, Geographie, Staatsbürgerkunde, Philosophie, Mathematik, Physik, Chemie, Biologie, Informatik, Sport, Religion, Leben- und Sexualkunde sowie Handarbeiten). Hinzu kommen noch 12 Aushilfskräfte für Putzen und Einkäufe.

Jean Léopold Leumassi, DaF-Lehrer
B.P. 12057 Jaunde-Kamerun
E-Mail: jleojung@gmail.com

Deutschland empfing im Sommer drei Nachbarschaftsmitarbeiter aus Afrika

Anlässlich eines Sprachkurs in Berlin, eines Seminars in Hamburg und eines privaten Aufenthaltes in München waren drei Nachbarschaft-Mitarbeiter aus Afrika letzten Sommer in Deutschland.
Evariste Fosong (Gabun), Leopold Leumassi und John Bapack (Kamerun) konnten sich wegen ihren unterschiedlichen Beschäftigungen nicht sehen, sind trotzdem telefonisch und mit Internet ständig im Kontakt geblieben.
Der Chefredakteur Evariste Fosong konnte sich mit dem Deutschlandteam und anderen Nachbarschaft-Freunden in Bensheim und Umgebung treffen. Mit Franziska Goetz, Gottfried Samoth (Redakteure) und Walter Böhme (Webmaster) wurde über die Zukunft des Magazins nach einem Jahr Arbeit viel ausgetauscht. Eine Einladung des deutschen Journalisten Bernd in Heppenhein…war eine Gelegenheit, einen reichen Austausch zu machen und die Welt der Zeitungen in einer Periode der hohen Kokurrenz mit den neuen Medien wie Internet besser kennen zu lernen.
Ein Besuch im Liebenfrauenschule-Gymnasium von Bensheim war eine Möglichkeit, das Magazin den Schülerinnen und LehrerInnen zu präsentieren und neue Nachbarschaft-Freunde zu gewinnen.
Eine Einladung in Brüssel (Belgien) durch Pater Meinolf von Spee, Leiter der NGO Don Bosco International und Nachbarschaft-Freund, gab auch eine Gelegenheit, sich über die Zukunft des Magazins auszutauschen.

Die Redaktion

Goethe-Institut Kamerun: Fortbildungssminar für Daf-LehrerInnen

Im April 2009 fand im Goethe-Institut Kamerun in Yaounde ein Seminar zur Deutschlehrerfortbildung unter Leitung von Birgit Oelschläger statt. Im Laufe des Seminars wurden folgende Schwerpunkte sowohl theoretisch als auch praktisch bearbeitet:

Wie bringe ich meine Schüler zum Sprechen? Mit welchen Mitteln erarbeite ich authentische Kommunikationssituationen, in denen Grammatik-Übungsformen beispielweise aus dem Lehrwerk „Ihr und Wir“ spielerisch im Unterricht dargestellt werden?
Wie kann ich als Lehrer Rollenspiele aus Dialogen vom Lehrbuch „Ihr und Wir“ bzw. Lese-Novelas wie in der Reihe von „Anna Berlin“ thematisieren? Wie bringe ich dann meine Schüler dazu, eigene Drehbücher, Dialoge und Texte anhand von Lese-Novelas für Deutschanfänger zu erarbeiten und zu inszenieren?
Die Seminarteilnehmerinnen sollten vor allem lernen, wie man Grammatik spielerisch bei großen Klassenstärken lehren kann und besonders, warum man überhaupt Theater im Kurs spielen soll bzw. darf. Die Schüler dürfen im Klassenzimmer die verschiedenen Texte des Lehrwerks inszenieren. Dies distanziert sich von der traditionellen Methode, die von Schülern verlangt, dass sie Texte nur lesen und verstehen.

Auch wurde im Seminar auf Schwierigkeiten eingegangen, auf die LehrerInnen stoßen können, wenn sie ihre Stunden spielerisch gestalten wollen.

(Aus dem Magazin Bibala)

Gabun: Schule, Fußball und Politik

Nachrichten

Nach den letzten Umstürzen in Gabun, besonders in Port Gentil als Folge der Wahlen, beginnt wieder das normale Leben in dem wirtschaftlichen Zentrum des Landes.
Das Schuljahr, das letztes Jahr wegen des Lehrerstreites [Lehrerstreiks?] sehr gestört war, beginnt Anfang Oktober in einem neuen politischen und sozialen Kontext.
Am Beginn des Schuljahres sieht man schon mehr und mehr Leute in Buchhandlungen, aber anders als in den letzten Jahren, wo die Woche vor dem Schulbeginn oft mit Schlangen vor den Geschäften gekennzeichnet war.
Das neue Schuljahr beginnt in einem neuen politischen Kontext drei Monate nach dem Tode von Omar Bongo Ondimba. Wie wird es aussehen?

Bei diesem politischen Hintergrund spielt auch Fußball eine bedeutende Rolle in Gabun. Anfang dieses Monates, nämlich mit den Qualifizierungsspielen für die Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika und die Afrikanische Meisterschaft (CAN) in Angola. Nach zwei Spielen und zwei Verlusten gegen Kamerun hat Gabun die erste Stelle in der Gruppe A zugunsten seines Nachbarn verloren. Die Nationalmannschaft, die in den zwei ersten Spielen die Leute sehr beeindruckt hat, hat die Hoffnung noch nicht verloren. Denn in dieser Gruppe ist noch alles möglich zwischen den drei ersten Mannschaften: Kamerun (7 Pkte), Gabun (6 Pkte), Togo (5 Pkte). Am 10. Oktober spielt Gabun gegen Marokko in Liebreville, während Kamerun und Togo in Yaoundé aufeinander treffen.
Mooh Tola

Er lernt Schweißen und spricht Deutsch

Freie Tribüne

In Port-Gentil hört man Deutsch nicht so oft. Aber fließendes Deutsch von einem Schweißerlehrling scheint noch viel überraschender. Romeo, 28, hat die Schule in der 12. Klasse aufgegeben. Nach seinem großen Traum, mit Deutsch Karriere zu machen, ist die Wirklichkeit anders geworden. Unser Magazin hat ihn getroffen.

Nachbarschaft: Kannst du uns etwas von dir sagen?
Romeo: Danke. Ich bin Romeo, 28 Jahre alt. Ich stamme aus Kamerun und wohne jetzt in Gabun und besonders in Port-Gentil. Derzeit bin ich Schweißerlehrling.

N: Ein Schweißerlehrling, der aber Deutsch spricht und sogar fließendes Deutsch. Wieso?
R: Mein erster Kontakt mit Deutsch war in meinem Elternhaus in Kamerun. Damals war ich 10 Jahre alt. Meine Mutter hatte Deutsch in der Schule gelernt und sprach es gern. Regelmäßig hörte ich sie reden. In der 9. Klasse musste ich meine zweite Fremdsprache wählen. Da gab es kein Zögern. Ich wählte Deutsch.

N: Und dann...?
R: Ja, und dann war ich in der Klasse in Deutsch sehr begeistert. Zudem hat mir meine Mutter zu Hause geholfen. Als Hausfrau hatte sie viel Zeit und konnte meine „zweite Deutschlehrerin“ sein. Ich kriegte gute Noten und freute mich darauf. Ich wurde oft von meinen Deutschlehrern gelobt.

N: Hast du einmal ein Projekt oder einen Traum mit Deutsch gehabt?
R: Ja, natürlich! Da Deutsch mein Lieblingsfach war, wollte ich Deutsch bis zur Universität studieren und damit Karriere machen, z.B. als Lehrer, Dolmetscher oder etwas anderes. Leider habe ich die Schule früh verlassen.

N: Und warum mußtest du deine Studien so früh abschließen?
R: Wegen der schwierigen wirtschaftlichen Situation in meinem Land ist mein Vater arbeitslos geworden und konnte meine Schulung nicht mehr bezahlen. Es gab keine andere Möglichkeit. Ich musste die Schule widerwillig verlassen.
N: Wie hast du das empfunden?
R: Als sehr peinlich. Ich hatte einen Traum. Ich hatte den Willen und die intellektuellen Fähigkeiten, hatte aber leider keine Hilfe.

N: Trotzdem kannst du Deutsch noch sprechen und sogar fließend…
R: Ja, aber nicht mehr wie früher. Ich habe viel verlernt, da ich die Sprache fast nicht mehr übe.

N: Und wie bist du jetzt nach Gabun gekommen?
R: Meine ältere Schwester wohnt in Gabun. Sie ist verheiratet und mein Schwager hat mich eingeladen, um mir eine zweite Chance zu geben.

N: Das heißt Schweißen zu lernen?
R: Genau. Nach zwei Jahren meiner Ausbildung werde ich bald meine Ausbildung abschließen.

N: Und wie fühlst du dich in deiner neuen Schule?
R: Obwohl sie mir keinen Traumberuf öffnet, mag ich meine Lehre. Ich bedaure nur die Tatsache, dass es hier mehr Theorie als Praxis gibt. Es gibt nicht genug Maschinen und kein modernes Equipment. Ich fühle deswegen die Notwendigkeit, nach der Ausbildung hier noch eine Weiterbildung in einer besseren Berufsschule zu haben.

N: Dafür wird aber noch Geld benötigt. Wird dein Schwäger dich weiter unterstützen?
R: Das ist die Frage. Er hat schon viel für mich getan, und dafür bin ich ihm dankbar. Für eine Weiterbildung muss ich jetzt selbst Geld finden; das heißt einen Job suchen, was derzeit nicht leicht ist. Wenn ich genug gespart habe, kann ich meine Ausbildung bezahlen und warum nicht das Abitur an einer Abendschule vorbereiten?

N: Ist das dein neuer Traum?
R: Sagen wir eine neue Herausforderung.

N: Also, Nachbarschaft wünscht dir viel Glück.
R: Vielen Dank.
Das Gespräch führte Evariste Fosong.

Wie verbringe ich am liebsten die Ferien?

Jugendlichenforum

Wenn ich irgendwohin in den Ferien gehe, allein oder mit Freunden, habe ich viel Spaß; zum Beispiel gehe ich gern in die Berge oder an den Strand. Aber die Ferien in einem Sprachkurs wie hier im Goethe-Institut Berlin finde ich interessanter, als einfach an den Strand zu gehen. Hier kann ich viele Leute kennenlernen und neue Freunde haben. Das finde ich toll.
Anastasia

Meiner Meinung nach kann man sich Zeit für eine Ferienarbeit nehmen, um etwas Geld zu verdienen. Aber Zeit für Spaß finde ich auch wichtig. Zum Beispiel mit Freunden raus gehen oder an dem Strand Ruhe haben. Ich persönlich als Student finde Spaß auch in einem Sommersprachkurs. Ich empfehle jedem gleichzeitig zu arbeiten und Spaß zu haben.
Waleed

In den Ferien lasse ich oft die Studien beiseite, weil ich sehr faul bin. Die Ferien sind für mich eine gute Gelegenheit, Freunde zu treffen und ins Kino oder in Discos zu gehen. In den Ferien habe ich mehr Zeit, um mein Zimmer aufzuräumen und Ordnung in meine Sachen zu bringen. Einen Reiseplan irgendwohin zu machen finde ich auch sehr interessant.
Maria

Mandela : Ein Beispiel der Ausdauer

Köpfe von gestern und heute

Nelson Rolihlahla Mandela wurde am 18. Juli 1918 im Dorf Mvezo in der Transkei, geboren. Sein Vater, Gadla Henry Mandela, gab ihm den Namen Rolihlahla, was wörtlich „Am Ast eines Baumes ziehen“ bedeutet.
Als der Vater 1927 starb, war Mandela neun Jahre alt. Durch den Tod seines Vaters wurde Rolihlahla zum Wahlbezirksführer ernannt.
Mit 16 wurde Mandela traditionsgemäß in die Reihe der Erwachsenen seines Volkes, der Xhosa, aufgenommen. Danach besuchte er das „Clarkebury Boarding Institute“, ein Thembu-College, wo er die westliche Kultur kennen lernte. 1937, mit 19 Jahren, besuchte er die methodistische Missionsschule Missions-College von Fort-Hare. Mit ihren nur 150 Studenten war sie so etwas wie ein akademischer Leuchtturm für afrikanische Gelehrte aus Süd-, Zentral- und Ostafrika. Hier begegnete Mandela auch seinem lebenslangen politischen Weggefährten Oliver Tambo, dem späteren Präsidenten des African National Congress (ANC). Fort Hare wie auch Healdtown waren Ursprungsorte der Opposition gegen die politische Vormachtstellung der Weißen in Südafrika. Neben Mandela und Tambo erhielten hier viele andere Afrikaner ihre akademische Ausbildung, die Jahre später im politischen Widerstand eine führende Rolle spielen sollten.

Mit dem Studium der Fächer Englisch, Anthropologie, Politik, „Eingeborenenverwaltung“ und Römisch-Holländisches Recht strebte Mandela nun, abweichend von der
vorgesehenen Laufbahn am Thembu-Hof, eine Beamtenkarriere im Regierungsministerium für „Eingeborenenangelegenheiten“ an. In seinem Anwaltsstudium betätigte sich Mandela erstmals politisch und wurde Mitglied des Studentenrats, dem Student Representative Council (SRC).
Am Ende zwang die Zeit in Fort Hare dem Studenten Mandela eine schwerwiegende Lebensentscheidung auf, denn er protestierte mit anderen Kommilitonen gegen die schlechte Verpflegung auf dem Campus. Die College-Leitung reagierte mit einem Ultimatum: Er konnte zwischen Einlenken und seiner Verweisung wählen. (Fortsetzung in Nr 9)

Montag, 12. Oktober 2009

Unterrichten mit Musik: Wie sieht das aus?

Ein Seminar ist eine Lehrveranstaltung, die unter einem gewissen, eng umrissenen Thema steht und an der sich alle Teilnehmer aktiv beteiligen. So ist es eine Gelegenheit für uns DeutschlehrerInnen, zu referieren, Ideen auszutauschen, aktuelle und frische Erkenntnisse zu erwerben, interessante Kontakte zu knüpfen.

Am 31. März 2009 nahm ich an einem Seminar in «Foyer Du Marin» Douala teil, dessen Leiter Thomas Frahm, der Experte für Unterricht vom Goethe-Institut Yaoundé, und Hans Niehaus, ein Hamburger Musiklehrer, waren. Auf den ersten Anhieb schien mir das Thema «Deutschlernen mit Musik» fremd und bizarr, da ich zuvor eine solche Lehrstrategie in meinen Klassen nie ausprobiert hatte. Skeptisch fragte ich mich, was Musik in der Tat mit einem regulären Deutschunterricht zu tun hätte. Aber das Seminar war wider Erwarten lehrreich, und im Raum herrschte eine tolle Stimmung.

Eigene Erfahrungen im Unterricht

Gleich am nächsten Unterricht probierte ich diese Methode aus. Es geschah in meiner 4ème Klasse von Collège Le Nil in Douala. Ausgehend von der Tatsache, daβ der moderne Sprachunterricht handlungs- und schülerorientiert sein soll, habe ich schlicht und einfach die Perspektive des Schülers eingenommen.

Folgende Möglichkeiten wurden angeboten: «Meinungen äuβern, Debatten durchführen, deutsche Lieder singen, Theater aufführen ...».

Anschlieβend habe ich sie gefragt, welche Aktivität sie am liebsten hätten. Die Antwort war für alle Schüler ganz spontan: «deutsche Lieder singen». Also zog ich aus meiner Tasche eine CD heraus, die ich beim Seminar bekommen hatte. Die Schüler hörten zuerst aufmerksam zu. Dann spürte ich, während die Musik lief, dass sie sehr stark angeregt wurden und Interesse und Begeisterung zeigten. Einige Lieder wurden an die Tafel geschrieben. Die lebendige und musikalische Lernatmosphäre hatte auβerdem die ganze Schule so gepackt, daβ die Schüler der Nachbarklassen am Deutschunterricht teilzunehmen wünschten. Inzwischen hatten die Schüler auch eigene Lieder erfunden und vorgeführt. Mir war besonders aufgefallen, wie die Schüler dabei ihre mündlichen und schriftlichen Kompetenzen aktivierten. Jede(r) wollte nach vorne kommen, um ein Lied vorzuführen.
Ich verstand ganz schnell, daβ Musik Motivation schafft und damit die wichtigste Vorrausetzung für erfolgreiches Lernen. Sogar Schüler, die ich am Anfang des Schuljahres als faul, zaghaft, schwach, schüchtern ansah, haben sich durch hervorragende Leistungen hervorgetan.
Musik hat für eine entspannende Atmosphäre gesorgt und somit die Schüler zum Sprechen, zum Schreiben, kurzum zum Lernen angespornt. Die deutsche Sprache wurde dabei praktisch angewandt, auch wenn der Stil noch nicht perfekt ist.
Zentral ist auch mein eigenes Verhalten, weil ich mich jederzeit ansprechbar gezeigt habe. Das Lernziel, das wir uns am Anfang des Unterrichts gesetzt haben, ist zweifelsohne erreicht. Die Schüler sind in der Lage, ihre persönlichen Meinungen zu äuβern, Kommilitonen bzw. den Lehrer anzusprechen, deutsche Lieder zu singen und vorzuführen. Sie sind auch in der Lage, Modalverben zu konjugieren und sie je nach dem Kontext zu benutzen, Personalpronomen richtig zu beugen, Adjektive im Komparativ und im Superlativ zu identifizieren und schließlich Verben ins Perfekt zu setzen. Ich war verblüfft zu sehen, wie die Deutschlernenden sogar mit ihren spanischen Kommilitonen deutsche Lieder laut mit Begeisterung und Tanz auf dem Schulhof sangen. Hoffentlich werden sie künftige Kameruner Sänger in deutscher Sprache.

FAZIT
Abschlieβend möchte ich nur eines erwähnen: Musik zieht Erfolg nach sich. Es liegt jetzt an uns DeutschlehrerInnen, unsere Schüler nicht mehr schlecht zu machen, sondern sie dazu zu motivieren, sich mit Kopf, Hand, Herz die deutsche Sprache anzueignen. Ein wichtiges Lehrmittel dazu ist die Musik, die mit Sorgfalt und Feinheit beim Deutschunterricht eingesetzt werden soll. Es ist aber zu hoffen, daβ unsere jeweiligen Schulverwaltungen sich mit modernsten Musikinstrumenten ausrüsten, damit wir unsere Projekte reibungslos durchführen können. Das ist gerade auch mein Appell an die Leitung von Collège Le Nil.

Chantcho Tankoua William

Montag, 21. September 2009

Ein Jahr „Nachbarschaft“ – Welche Bilanz?

Wie schnell die Zeit vergeht! Es ist schon ein Jahr her, dass wir uns in das spannende Abenteuer der „Nachbarschaft“ gestürzt haben. Es wird oft gesungen: „es ist in jedem Anbeginn das Ende nicht mehr weit“. So ist es mit einem Jahr, das aus zwölf Monaten besteht.
„Nachbarschaft“ begann im Juli 2008 mit zwei Personen: Evariste Fosong in Gabun und Franziska Goetz in Deutschland. Wir wollten eine Erfahrung probieren: Wie können wir weit entfernt voneinander etwas gemeinsam machen? Ist die Distanz ein Hindernis für Zusammengehören und Zusammenwirken? Wie können wir dank der heutigen Kommunikationsmittel einen Kulturaustausch bewirken und so Vorurteile in Köpfen beseitigen? So war unser Haupttraum zu Beginn der „Nachbarschaft“.
Zwölf Monate später können wir unser Projekt positiv bilanzieren. Nach zwei Personen am Anfang sind es heute einunddreißig, die entfernt voneinander zu „Nachbarschaft“ beigetragen haben. Für uns ist es ein Rekord.
Wir danken all diesen Personen, die sich noch nie getroffen haben, die aber freiwillig mit Angehörigkeitsgefühl zusammenarbeiten.
Zum Dank verpflichtet sind wir besonders der Deutschen Botschaft in Libreville, Thomas Frahm und Julia Gestrich, deren Unterstützung uns wirklich vorwärtstreibt.

die Redaktion

Sankara – die verlorene Hoffnung

„Vaterland oder Tod - Wir werden siegen“. Das war immer sein Slogan gewesen. Kein anderer Präsident war so bewundert worden, nicht nur in Burkina Faso, sondern auch in den anderen Ländern Afrikas. 1983 ergriff in der ehemaligen Ober Volta eine Gruppe von jungen Offizieren nach einer Revolte die Macht, von denen der Kapitän Thomas Sankara Präsident gewählt wurde. Sobald übernahm er, unter Führung der „Revolution“, eine Reihe von Ausnahmezuständen, mit dem Ziel, das Land von Armut zu befreien.
Ein Jahr später wurde Ober Volta wieder in Burkina Faso (das Land der würdigen Leute) benannt. Die wichtigsten Unternehmungen des Präsidenten waren der Kampf gegen die Korruption und die Senkung des Lebensstandards. Der Präsident selbst ging mit gutem Beispiel voran: Er senkte sein Gehalt und verdiente sogar weniger als seine Frau, weil diese in einem privaten Unternehmen arbeitete. Anstatt großen Mercedes sollten die Minister beispielsweise nur einen Renault 5 fahren. Der Präsident selbst hatte einen Renault 5. Außerdem sollten die Minister, die Aufträge im Ausland hatten, auf teure Hotels verzichten. Der Präsident wollte ein Mensch sein wie die anderen. Er trieb Sport mit den einfachen Leuten, diskutierte mit ihnen unter freiem Himmel. Neben Gesundheit und Umwelt waren seine anderen Prioritäten die Entfaltung der Frauen, der Jugendlichen und der Landleute.
Nach drei Jahren hatte seine Arbeit schon spektakuläre Resultate: Wiederaufforstung trockener Gebiete des Landes, Abstellung der Kinderlähmung, Masern und Meningitis durch Impfungsaktionen, Ernährungsunabhängigkeit.
Während Sankara im Ausland bewundert wurde, hatte er bald in seiner Umgebung Feinde. Am fünften Oktober 1987 wurde er von einem Kommando erschossen. Blaise Compaoré, sein Freund und Urheber des Putschs, ergriff die Macht und ist noch heute Präsident.

Sonntag, 20. September 2009

Die päpstliche Reise in Afrika

Die erste Station auf der Afrika–Reise von Papst Benedikt XVI. war Kamerun. Von Freitag an besucht er dann Angola. Das ist der dritte Besuch eines katholischen Kirchenoberhaupts auf dem kamerunischen Boden. Erst kam Johannes Paulus II. (1985 und 1995) und dann Benedikt XVI. vierzehn Jahre später. Ist es ein Segen für Kamerun in drei Jahrzehnten drei päpstliche Besuche zu bekommen?
Kamerun ist ein relativ stabiles Land seit seiner Unabhängigkeit im Jahre 1960. Diese Stabilität ist keine natürliche Gabe, sondern ein mit Mühe und Opfer geschaffener Frieden. Da die religiöse Zugehörigkeit eine der Ursachen der Konflikte in manchen Ländern Afrikas ist, können auch diese Konflikte entweder von der Religion oder von Kirchenoberhäuptern gelöst werden.

Die päpstliche Mission in Afrika
Papst Benedikt XVI. hat während seiner apostolischen und missionarischen Reise in Afrika im Allgemeinen und in Kamerun im Besonderen, das Evangelium des Friedens und der Versöhnung gepredigt.
Im voll besetzten Sportstadion Jaundes warnte er die rund 60.000 Gläubigen vor der Tyrannei des Materialismus. Zuvor hatte er für die Versöhnung und einen vertieften Dialog zwischen Christen und Moslems gepredigt und Kamerun in diesem Zusammenhang als positives Beispiel für einen interreligiösen Dialog gelobt. In dieser Betrachtung hat Papst Benedikt XVI. die Repräsentanten anderer Konfessionen und des Islams getroffen. Ziel dieses Treffens war es, den interreligiösen Dialog zur gegenseitigen Toleranz zu ermöglichen und darüber hinaus zu vertiefen. Solche Ereignisse bleiben in den Gedanken der Gläubiger lebendig und gelten als allgemein gültiges menschliches Handeln.
Anlass der Reise war auch die Vorstellung des Arbeitspapiers zur zweiten Afrika- Synode, die vom 04 bis 25. Oktober in Rom stattfinden wird unter dem Motto; „Kirche in Afrika im Dienst der Versöhnung, der Gerechtigkeit und des Friedens“. Mit diesem Thema möchte die Kirche ihren Beitrag zur Wiederbelebung der damals wegen kolonialer Eroberungen verlorenen afrikanischen Werte wie die Ehrlichkeit, die Versöhnung, die Liebe…leisten. Dies soll dazu führen, die traditionellen und religiösen Werte in Einklang zu bringen.
Denn es sind die Werte, die sich gegenseitig ergänzen.

Papst prangert erneut Kondome an
Die Ansicht des Papsts über HIV-Epidemie wurde stark bestritten und von vielen Journalisten in Frage gestellt. Papst Benedikt XVI. erklärt auf seinem Flug von Rom nach Kamerun am Dienstag, dass die Verteilung von Kondomen zur Bekämpfung von HIV Problem unzureichend sei. Diese Einstellung hat eine internationale Diskussion ausgelöst. Seiner Ansicht nach verschlimmere die Nutzung von Kondomen das HIV-Problem, statt es zu lösen. Wenn wir eine Bilanz ziehen, bemerken wir, dass die bisher benutzte Methode zur AIDS-Bekämpfung seit Jahrzehnten noch kein Ende des Problems gesetzt hat. Papst Benedikt XVI. kommt auf das Ur-Verhalten der Afrikaner zu sprechen und betont die Werte, die diese Kultur beinhaltet, um das Problem des HIVs zu lösen. Die authentischen afrikanischen Werte des Familienlebens, wie Treue, Abstinenz vor der Heirat, moralisch richtiges Verhalten, Respekt vor den Älteren sollen wiederbelebt werden, um die heutige moralische und ökonomische Krise zu lösen.
Die Religion in Afrika soll keine fremde Erscheinung sein, sondern eine Ganzheit, in der sich die Afrikaner und ihre traditionelle Lebensweise erkennen können, damit sie den Herausforderungen der modernen Welt gewachsen sein können. Das Problem der Religion in Afrika und die authentisch afrikanische Kultur sollen nicht in kontrastiver Hinsicht gestellt werden, sondern in ihrer Komplementarität.
Die Ankunft des Papsts in Afrika im Allgemeinen und in Kamerun im Besonderen wirkt nicht nur wie ein Segen, sondern auch wie ein Appell an die Afrikaner, um ihre eigenen Werte und Lebensweise zu bringen und mit christlichen Werten zu verbinden.
John Bapack, Kamerun

Europäische Jugendpolitik: Was ist das?

Ich stelle mich einfach mal kurz vor. Ich bin Pater Meinolf von Spee, ein Salesianer Don Boscos und arbeite seit ca. 3 Jahren für die NGO Don Bosco International aisbl (www.don-bosco.eu) in Brüssel.
Wir haben zwei Ziele: Zum einen wollen wir den Blick für eine Zusammenarbeit in Europa bei den Projekten und Einrichtungen der Salesianer Don Boscos fördern. Zum anderen wollen wir mit den Verantwortlichen der EU Kommission
ins Gespräch kommen, um mit Ihnen über Erfahrungen in der Förderung von jungen Menschen (besonders von jungen Menschen mit Benachteiligungen) sprechen.
Für diese Arbeit ist es wichtig, was sich junge Menschen in Europa für sich wünschen. Ein paar Beispiele: Es wäre doch schön, wenn
a. junge Menschen in Europa mehr voneinander wissen würden;
b. sie auch etwas gemeinsam machen könnten;
c. junge Menschen, die z.B. Schwierigkeiten beim Übergang von der Schule in den Beruf haben, mehr Unterstützung
bekommen;
d. dass man das, was man irgendwo in der Schule, auf der Uni, bei der Berufsausbildung, aber auch in der Jugendarbeit
gelernt hat, so bescheinigt bekommt, dass es überall anerkannt ist
e. … Die Wunschliste lässt sich leicht noch verlängern…

Und was ist jetzt die Aufgabe der Europäischen Union?
Vor allen Dingen: Anregungen geben und koordinieren! Seit 2001 versucht die EU die Mitgliedsstaaten in der Verwirklichung dieser Ziele zu unterstützen. Es wurde ein Rahmen der Kooperation vereinbart, der durch einen Pakt für die Jugend junge Menschen mit Benachteiligungen in den Blick nimmt.
Nach Auswertung des Erreichten soll nun eine neue Vereinbarung die einzelnen Staaten dazu anregen, in ihrer Politik noch mehr für junge Menschen zu tun, denn der erste Europäische Jugendbericht zeigt einigen Handlungsbedarf auf, z.B.:
- jedes 5 Kind in Europa kann nicht richtig lesen und schreiben! Oder
- jeder 5 Jugendliche ist von Armut bedroht! Oder
- die Jugendarbeitslosigkeit ist doppelt so hoch wie bei Erwachsen!
Oder…
Die neue Strategie für die Jahre 2010-2018 steht unter der Überschrift: Investing and Empowering.
In den 8 Bereichen möchte man gemeinsam Fortschritte erreichen, damit die jungen Menschen in der Krise nicht die Verlierer sind. Ein wichtiges Instrument ist das Programm-Paket Jugend in Aktion, mit vielen Fördermöglichkeiten für Europäische / internationale Jugendaktionen/-austausche, für Freiwilligendienste und anderes. Gute Ideen erhalten meist eine Förderung.
Im Bildungsbereich sind die bekanntesten Programme Erasmus (für Studenten) und Comenius (für Schüler).
Wer mehr dazu erfahren möchte, kann im Jugendportal der EU-Kommission viele Infos dazu lesen bzw. runterladen. Gern
unterstützen auch wir Euch bei Suche nach Informationen oder nach Partnern, schreibt mir einfach eine Email: spee@don-bosco.eu
Meinolf von Spee, Brüssel

Den ganzen Tag haben wir Deutsch geübt.

In Port‐Gentil, der ökonomischen Hauptstadt Gabuns, sind die Leute nicht daran gewohnt, Deutsch zu hören, außer in den Deutschstunden in zwei Gymnasien der Stadt.
Deswegen haben „Nachbarschaft“ und die Deutsch‐Abteilung des Gymnasiums Delta im Juni eine pädagogisch‐kulturelle Aktivität veranstaltet, um die Deutsch lernenden Schüler zu motivieren.
Am Freitag, dem 18. Juni, wurde ein Deutschaufsatzwettbewerb für Anfänger organisiert, an dem zehn Schüler teilgenommen haben. Der folgende Samstag war der Deutschtag, eine Gelegenheit für die Schüler, den ganzen Tag Deutsch zu üben.
Das kleine Publikum von ungefähr 50 Personen bestand aus dem Schulpersonal, einigen Gästen aus anderen Schulen und den Schülern. Das Tagesprogramm begann um zwölf Uhr und bestand aus deutschen Liedern, Gedichten, Musik, einer Theateraufführung und der Übergabe des Deutschpreises.
Im Theater konnten die Gäste zwei Szenen bewundern, die von Schülern selbst erfunden und inszeniert waren: „Ein Abendbrot“ und „Im Restaurant“.
Am Ende des Tages haben die Preisträger die von der deutschen Botschaft in Libreville gespendeten Preise des Deutschwettbewerbs (Bücher und Magazine) durch die Lehrer überreicht bekommen.

Einige Eindrücke am Ende:
„Ich gratuliere den Schülern für ihre gute Präsentation. Ich danke meinem Kollege für diese Initiative und versichere ihn, dass das Lycée Joseph Ambourouè Avaro nächstes Jahr auch daran teilnehmen wird.“
Herr Zoumana Diarra, Deutschlehrer im Lycée Joseph Ambourouè Avaro, Port Gentil
„Es ist eine sehr gute Idee. Ich verstehe kein Deutsch. Aber ich war da bis zum Ende, weil die Szenen und die Lieder sehr lebendig waren. Ich glaubte früher, dass Deutsch sehr kompliziert sei, aber ich sehe, dass es die Schüler durch Theater schon sprechen können. Ich selbst habe viele Wörter heute gelernt. Zum Beispiel: DANKE.“
Herr Ly Yaya, Englischlehrer (Wir haben seinen Eindruck aus dem Französischen übersetzt)
„Alles war sehr interessant. Ich gratuliere meinen Kommilitonen. Sie haben sehr gut gespielt und gesungen. Ich danke auch Herrn Fosong für diese gute Idee."
Justine Agbanavi, Schülerin in der Abschlussklasse

Wir danken der Leitung des Gymnasiums Delta und besonders dem Begründer Charles Marie
Ignanga für die finanzielle Hilfe. Wir danken den Schülern, die für diese erste Veranstaltung viel gearbeitet haben, besonders denjenigen, die in der allgemeinen Organisation waren, sowie denjenigen, die Theater, Lieder, Gedichte und Musik vorbereitet und gespielt haben.
Wir danken den Kollegen, die kein Deutsch verstanden, aber die an dem Deutschtag vom Anfang bis zum Ende teilgenommen haben.
Wir danken der deutschen Botschaft in Libreville, die die schönen Preise gespendet hat und damit den Deutschwettbewerb aufgewertet hat.
Herr Fosong, Deutschlehrer Gymnasium Delta Pog, Gabun

Wenn Straßenkinder Flöte spielen…

Dass die Straßenkinder von Abidjan an der Côte d’Ivoire so musikalisch sind, habe ich nicht gedacht vor Beginn meines einjährigen Volontariats hier im Foyer Magone.
Das Foyer Magone in Abidjan‐Koumassi ist ein neues Zuhause für Kinder, die ihre Familie verlassen haben, weil sie dort ausgenutzt, zu schwerer Arbeit gezwungen
oder geschlagen wurden.
Neben Mathematik und Englisch mache ich zweimal in der Woche Musik mit diesen 21 Jungen im Alter zwischen 9 und 17 Jahren.
Einige der Kinder sind sehr begabt im Tamtam‐spielen, so dass sie den anderen Rhythmen beibringen können, die auch für mich völlig neu sind. Deswegen spielen wir
oft zu Beginn der Musikstunde das Spiel: “Einer klatscht einen Rhythmus vor und die anderen machen ihn nach”. Wir singen auch viele Lieder; meist auf Französisch, aber auch in anderen Sprachen.
Mit etwas Übung haben wir es sogar geschafft, im Kanon zu singen, d.h. eine Gruppe beginnt das Lied und versetzt dazu beginnt etwas später eine zweite, dritte oder sogar vierte Gruppe. Vor Weihnachten haben wir natürlich Weihnachtslieder geübt, die dann an Heiligabend mit strahlenden Augen gesungen wurden (z.B. Il est né le divin enfant, Les anges oder Douce nuit, sainte nuit auf Französisch und Deutsch). Besonders spaßig ist es, wenn wir mit den Kindern eine Choreographie zum jeweiligen Liedtext machen.
Während die Kinder singen, begleite ich sie meistens am Keyboard, oder es wird gemeinsam zur Melodie geklatscht.
Hin und wieder bringe ich den Kindern auch die Grundlagen der Musiktheorie bei: Wie zeichnet man einen Notenschlüssel? Wie heißen die Töne? Wie schreibt man einen Rhythmus auf? etc. Da Musik aber nicht nur aus Singen und Klatschen besteht, kauften wir für jedes Kind im Foyer Magone ein Instrument: Eine Flöte.
Zu Beginn war es für die kleinen Kinderfinger natürlich schwierig, die Löcher der Flöte richtig zu verschließen, so dass es nach einem schrillen Durcheinander klang,
wenn wir gespielt haben. Mit viel Übung und Durchhaltevermögen klang es aber zunehmend besser, und mittlerweile können die meisten schon einige Lieder spielen. Auch wenn sich nicht alles perfekt anhört, macht es ihnen trotzdem Spaß mit diesem
Blasinstrument Musik zu machen.
Ich selber habe mit neun Jahren begonnen Trompete zu spielen und habe später dann zur Posaune gewechselt.
Wenn es hier im Foyer Magone ein Fest gibt, dann packe ich immer meine Posaune aus und spiele in unserem Hof. Die Kinder tanzen dann ausgelassen, und die ganze Nachbarschaft bekommt mit, dass wir feiern!
Vielleicht ist es ja eines Tages so weit, dass einige der Kinder auch ein weiteres Instrument lernen können, dann gründen wir das erste Symphonieorchester unseres Stadtteils Koumassi.
Benedikt Kern, Côte d‘Ivoire

Editorial zur 7. Ausgabe von Nachbarschaft

Liebe Nachbarn und liebe Nachbarinnen!
Wir freuen uns, Ihnen eine neue Ausgabe von Nachbarschaft präsentieren zu können. Auch diesmal gibt es einen kunterbunten Mix aus Nachrichten, Erfahrungen und Empfindungen aus Europa und Afrika.
Diese reichen über den päpstlichen Besuch in Afrika, über die 60-Jahr-Feier des deutschen Grundgesetzes, bis hin zu einem Streifzug durch die europäische
Jugendpolitik und einer einmaligen Erfahrung, die ein deutscher Jugendlicher mit einer Gruppe musizierenden Kindern aus der Elfenbeinküste gemacht hat.
Ganz besonders freuen wir uns über diese aktuelle Ausgabe, weil sie die Jubiläumsausgabe – ein Jahr Nachbarschaft! – ist.
In der ersten Ausgabe haben wir uns das Ziel gesetzt, einen Beitrag zum Kulturaustausch zwischen Afrika und Europa zu leisten. Wir wollten Afrikanern und Europäern die Möglichkeit geben, direkt und unmittelbar in Kontakt zu treten und so „durch berühren mehr zu wissen“. Nicht nur die Themenauswahl für die aktuelle Ausgabe, sondern auch die internationalen und interkontinentalen Redaktionsmitglieder zeigen uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind, dieses große Ziel zu erreichen.
Bedanken möchten wir uns deshalb nicht nur bei allen treuen Lesern und Förderern der Zeitschrift, die uns durch ihre positive Reaktion immer wieder unterstützen und motivieren, sondern vor allen Dingen auch bei all denjenigen, die regelmäßig oder sporadisch einen Beitrag zu Nachbarschaft leisten. Es ist toll, so ein vielfältiges Redaktionsteam vereint zu haben!
In der Hoffnung, noch viele spannende und abwechslungsreiche Nachbarschaftsausgaben veröffentlichen zu können und somit zu einer Verständigung zwischen „uns“ und „euch“ beizutragen, wünsche ich Ihnen viel Vergnügen beim Lesen.
Franziska Goetz