Dienstag, 16. April 2013

Die Macht der Gewaltlosigkeit

Am 3. Januar dieses Jahres habe ich das Buch schon einmal vorgestellt. Die Links, die ich damals angeboten habe, brauche ich im Prinzip nicht zu wiederholen außer diesem, da sich dort manche Bilder und Videos finden.
Inzwischen habe ich mehr in dem Buch gelesen und auch einige weitere Texte im Zusammenhang damit gelesen, aus denen ich zitiere und auf die ich verlinke. Insgesamt ist der jetzige Artikel also textbetonteroer als der vom Januar.

In "Wir sind die Macht" (Mighty be our Powers) berichtet Leymah Gbowee davon, wie im Liberianischen Bürgerkrieg ihr Land in Chaos versank. Regierungssoldaten wie Rebellen mordeten hemmungslos.
Leymahs Mutter musste erleben, dass ein Hungernder ermordet wurde, weil sie ihm etwas Reis gegeben hatte. Es ging nämlich das Gerücht um, dass die Rebellen Reis verteilten, um die Bevölkerung für sich zu gewinnen."'Ich habe jemanden umgebracht!', sagte sie wieder und wieder." (S.44) Sie sieht sich schuldig, weil sie geholfen hat.
Leymah Gbowee schreibt dann davon, wie sie eine Friedensbewegung der Frauen  (WLMAP) in Bewegung setzte ("Organized by social worker Leymah Gbowee, the movement started with thousands of local women praying and singing in a fish market daily for months." - Wikipedia über die WLMAP).
Diese Bewegung stürzte - unter anderem mit einem Sex-Streik der Frauen wie in Lysistrata - gewaltlos 2003  den erfolgreichen Bürgerkriegssieger Charles Taylor (genauer hier) und half Ellen Sirleaf die Wahl zur Präsidentin zu gewinnen.
Im Film Pray the Devil Back to Hell (2008) wird ihr Kampf geschildert (sieh: Trailer).
Über die Wirkung des Films, der u.a. mit Originalaufnahmen der Überwachungskameras des Präsidenten arbeitete, schreibt Gbowee:
"Als das erste Mal der mir einst so vertraute Anblick der Frauen in Weiß mit ihren Transparenten ins Bild kam, stiegen mir die Tränen in die Augen. [...] Wir hatten alle derart viel Schweres durchgemacht, und dennoch strahlten wir - vor allem die Frauen vom Land - eine unglaubliche Entschlossenheit aus. Der Hunger der gewöhnlichen Menschen nach Frieden war immens gewesen." (S.286)
Ellen Johnson Sirleaf und Leymah Gbowee erhielten für ihren Kampf 2011 den Friedensnobelpreis.